24 Wochen Flyer Post

September
18

Filmtipp 24 Wochen – Premiere in Hamburg

ab 22.09.2016 startet in den deutschen Kinos unser Filmtipp 24 Wochen.
Bei der Hamburger Premieren-Vorstellung im Abaton am 23.09. war auch der Hamburger Schauspieler und Hauptdarsteller Bjarne Mädel zugegen.

Wir möchten den Filmtipp 24 Wochen mit verschiedenen Beiträgen an die Öffentlichkeit bringen und zur Diskussion stellen, da auch die Diagnose eines schweren Herzfehlers Teil der Geschichte ist. In Deutschland wird jedes 100. Kind mit einem Herzfehler geboren.

Dieser Artikel enthält einen Beitrag des Filmverleihs Neue Visionen und Entertainment Kombinat GmbH, einem Kommentar einer betroffenen Mutter aus unserem Vorstand und einer Pressemitteilung unseres Dachverbandes BVHK (Bundesverband herzkranke Kinder e.V.), sowie den Flyer als PDF.
Ein Link zu einem  Spiegel Online Interview mit Bjarne Mädel rundet unseren Beitrag ab.

Das Thema,

24wochen-filmplakat

geschildert vom Filmverleih Neue Visionen und der Entertainment Kombinat GmbH:
24 WOCHEN greift das Thema der Pränataldiagnostik auf eindringliche und beeindruckende Weise auf. Mit der heutigen Technik in der Medizin haben wir alle Möglichkeiten, werdende Eltern können sich in den verschiedenen Schwangerschaftsstadien der Gesundheit ihres Kindes versichern und beeindruckende Bilder des werdenden Kindes sehen. Doch was es bedeutet, wenn die Ergebnisse nicht mit dem Gewünschten übereinstimmen, darüber machen sich die Wenigsten im Vorfeld Gedanken.
Was erwächst aus den Ergebnissen für eine Verantwortung für werdende Eltern, wenn die Ergebnisse Schwieriges zeigen?
Welche Entscheidungen zieht das nach sich und kann man diese einfach treffen?
Und was bedeutet ein möglicher später Schwangerschaftsabbruch für werdende Eltern, das Kind und eine ganze Familie?
Welches Leben ist lebenswert und wo zieht man die persönliche Grenze? Wer zieht die Grenze?
All diese Fragen wirft der Film auf eindrückliche Weise auf und sollte daher bei allen Eltern, Eltern mit Kinderwunsch, Angehörigen sowie in diesem Feld Berufstätigen ein Muss sein.
Darüber hinaus beeindrucken Julia Jentsch und Bjarne Mädel mit einer herausragenden schauspielerischen Leistung und machen 24 WOCHEN zu einem wahren Filmjuwel deutscher Kinogeschichte.

Kommentar

An dieser Stelle ein Kommentar unseres Vorstandsmitgliedes Ute Vogel-Rusche, die in ähnlicher Weise konfrontiert wurde und heute mit uns im Team der Herz-Kinder-Hilfe Hamburg e.V. versucht, neu Betroffene bei ihrer Entscheidung zu unterstützen:

„Es ist nicht nur ein Film, für viele ist es bittere Realität.
Dabei ist es unerheblich, wie letztlich das Ergebnis dieser schweren Entscheidung ausgefallen ist.
Die Familien werden mit ihrer Entscheidung leben müssen. Dies hat langwierige, wenn nicht lebenslange Folgen, sowohl für die Kinder als auch die Eltern.
Auch wir standen vor dieser schweren Entscheidung mit vielen existenziellen Fragen. Der Film erinnert mich an all die Fragen, ob unsere Tochter leben darf oder sterben soll, welchen Folgen dies für sie und uns haben wird, wenn ich mich für sie entscheide.
Aber auch was ich mich Zeit meines Lebens fragen werde, wenn wir den anderen Weg gehen.
Wir sind emotional durch die Hölle gegangen und haben uns anders als die Hauptfigur im Film Astrit für den Mut entschieden, sie zu bekommen. Ohne Pränataldiagnostik und Diagnose, geboren in einem Kreiskrankenhaus, hätte sie keine Chance gehabt. So konnten wir die richtige Klinik suchen und uns vorbereiten, soweit dies möglich war.
Lange mussten wir kämpfen und auch heute ist es nicht immer einfach, aber bereut haben wir die Entscheidung nicht!
Sie ist ein ganz wunderbarer Mensch.
Nichts ist härter, als über Leben und Tod des eigenen Kindes entscheiden zu müssen. Danach ist man nie wieder derselbe Mensch, wie vorher.
Eine der Schattenseiten ist aber auch die Machbarkeit einer (Spät)-Abtreibung und der Druck seitens der Gesellschaft diese bei einer unerwarteten Diagnose zu nutzen. Sodass ich mir auch schon Sätze wie:”Aber haben Sie das denn nicht vorher gewußt?” von einer Beamtin anhören mußte. Ich antwortete: “Doch, aber wie hätten Sie beim Anblick des schlagenden Herzens ihres Kindes entschieden?” Dann wurde sie ruhig und besann sich. Dieser Dialog hat sich tief in mich eingebrannt und ist der Beweis für eine längst überfällige Debatte in der Gesellschaft!
Aber auch der Weg, dieses schlagende Herz seines Kindes aktiv im Mutterleib zu töten, erfordert so viel Mut, Verzweiflung und hat einen Trauer-Schmerz zur Folge, der niemals vergehen wird. Diese Entscheidung erfordert den gleichen Respekt.

Vielen Dank Bjarne Mädel, dass Sie sich der Rolle des Vaters angenommen haben, besonders da Sie auch schon uns Eltern und unsere Herz-Kinder beim Kicken mit Herz in Hamburg kennenlernen durften.“

Die Story:

Astrid und Markus stehen mit beiden Beinen fest im Leben. Astrid lebt und liebt ihren Beruf als Kabarettistin, ihr Mann und Manager Markus unterstützt sie besonnen und liebevoll. Doch als die beiden ihr zweites Kind erwarten, wird ihr Leben aus der Bahn geworfen: Bei einer Routineuntersuchung erfahren sie, dass das Baby das Down-Syndrom hat. In der Folge stellt sich dann heraus, dass es einen schweren Herzfehler hat.
Die Diagnose trifft sie wie das blinde Schicksal, das sie auf sich nehmen müssen. Gemeinsam wollen sie lernen, damit umzugehen.
Doch während Heilungspläne, Ratschläge und Prognosen auf sie niederprasseln, stößt ihre Beziehung an ihre Grenzen. Die Suche nach der richtigen Antwort stellt alles in Frage: die Beziehung, den Wunsch nach einem Kind, ein Leben nach Plan. Je mehr Zeit vergeht, desto klarer erkennen sie, dass nichts und niemand ihnen die Entscheidung abnehmen kann, die eine Entscheidung über Tod und Leben ist.
24 WOCHEN ist deutsches Kino, wie es sein sollte: voller Leben, geradeheraus und mit liebevoller Ehrlichkeit erzählt. Regisseurin Anne Zohra Berrached findet Bilder für eine sprichwörtliche Entscheidungs-Not, der mit den Mitteln der Sprache nicht beizukommen ist. Die Hauptdarsteller Julia Jentsch und Bjarne Mädel ziehen uns in Bann, erschüttern uns, lassen uns nicht mehr los.

Pressemeldung des BVHK  zum Down load

(Bundesverband Herzkranke Kinder e.V., Kasinostr. 66, 52066 Aachen)
Eltern herzkranker Kinder wünschen sich: Film „24 Wochen“ soll endlich Debatte in der Gesellschaft anstoßen!
Pränataldiagnostik: Entscheidung auf Leben und Tod

Manchmal braucht es das Kino, um wichtige moralische Fragen in die Gesellschaft zu tragen. Der Film ’24 Wochen’ mit Bjarne Mädel und Julia Jentsch, der ab 22. September in die Kinos kommt, zeigt ein junges Paar, das vor der Entscheidung steht, wegen einer diagnostizierten Behinderung seines ungeborenen Kindes die Schwangerschaft in der 24. Woche abzubrechen oder fortzusetzen.

“Wir beraten Woche für Woche junge Eltern, die genau vor diesem moralischen Dilemma stehen, nämlich dass gesellschaftliche Überzeugungen, medizinische Beratung und familiärer Beistand der Schwangeren und ihrem Partner letztlich nicht dabei helfen, allein über Leben und Tod zu entscheiden. Auf Wunsch vermitteln wir Kontakte zu Familien, die mit einem herzkranken Kind leben – und bereits geschafft haben, was den werdenden Eltern ggf. noch bevorsteht.” so Hermine Nock, Geschäftsführerin des Bundesverband Herzkranke Kinder e.V. (BVHK).
In Deutschland wird jedes 100. Kind mit einem Herzfehler geboren.
Dank des medizinischen Fortschritts erreichen 90 Prozent der Kinder heute das Erwachsenenalter.
Der BVHK e. V. und seine angeschlossenen örtlichen Elterninitiativen setzen sich für die Interessen der herzkranken Kinder und ihrer Familien ein.
„Wir sind froh, dass das wichtige Thema der vorgeburtlichen Diagnostik nun im Kino thematisiert wird und hoffen auf eine breite gesellschaftliche Debatte. Aus unserer Beratungspraxis wissen wir, wie überrascht und geschockt die werdenden Eltern sind, wenn die Pränataldiagnostik einen auffälligen Befund erbringt. In der psychosozialen Beratung ermöglichen wir eine intensive Auseinandersetzung der Eltern mit den zu erwartenden Konsequenzen und machen Mut für ein Leben mit einem besonderen Kind.
Wir würden uns wünschen, dass die Paare bereits im Vorfeld der Diagnostik mehr über die möglichen schwerwiegenden Entscheidungen, die daraus resultieren können, nachdenken. Hier ist auch die Aufklärung durch die überweisenden Gynäkologinnen und Gynäkologen gefragt“, erklärt Rita Waschbüsch, Bundesvorsitzende von donum vitae.

Donum vitae begleitet als Fachverband für Schwangerschafts- und Schwangerschaftskonfliktberatung an bundesweit über 200 Standorten Frauen und Paare bei einem auffälligen Befund in der Schwangerschaft.

Auf politischer Ebene werben donum vitae und BVHK gemeinsam dafür, die betroffenen Familien mit der Diagnose nicht allein zu lassen, sondern sie auf ihrem Weg zu begleiten und zu unterstützen, damit sie eine starke Haltung einnehmen können. Genau diese Position vertritt der BVHK in seinem Statement http://www.bvhk.de/informieren/leben-mit-herzfehler/vor-der-geburt-praenatale- diagnostik/

Der Film „24 Wochen“ mit Bjarne Mädel und Julia Jentsch läuft ab 22.09.2016 in den deutschen Kinos an. Der Kinostart wird in verschiedenen Städten von Podiums- diskussionen und Veranstaltungen mit der Regisseurin Anne Zohra Berrached, in Dresden zudem mit einem der Protagonisten aus dem Film, öffentlichkeitswirksam begleitet. Die Termine hierfür finden Sie zeitnah auf www.24wochen.de

Zahlen und Fakten:

BVHK:

In Deutschland wird jedes 100. Kind mit einem Herzfehler geboren. Dank des medizinischen Fortschritts erreichen 90 Prozent der Kinder heute das Erwachsenenalter Der BVHK e. V. und seine angeschlossenen örtlichen Elterninitiativen setzen sich für die Interessen der herzkranken Kinder und ihrer Familien ein.

Der BVHK setzt sich bundesweit mit zahlreichen Veranstaltungen für Aufklärung über angeborene Herzfehler und den bewussten Umgang mit der Krankheit ein. In der Gesundheitspolitik kämpfen wir für eine bundesweite Früherkennungsuntersuchung, für das Pulsoxymetrie-Screening. Damit kann schmerzfrei, kostengünstig und schnell ein Herzfehler festgestellt werden, der pränatal nicht erkannt wurde. Damit wird den herzkranken Kindern erspart, unter sehr schlechten Voraussetzungen erst Tage nach der Geburt, mitunter sogar im Kreislaufschockzustand, in die lebensrettende Herz-OP zu gehen.

Weitere Informationen zu unseren Veranstaltungen und zu unserem BVHK-Journalistenpreis :
Tel.:0241 91 23 32 / info@bvhk.de / www.bvhk.de

donum vitae:

donum vitae bietet Schwangeren- und Schwangerschaftskonfliktberatung an über 200 Standorten in Deutschland an. Die Beratung ist kostenlos, ergebnisoffen, auf Wunsch anonym und an den christlichen Werten orientiert. Wir beraten innerhalb des gesetzlichen Beratungssystems. Im Schwangerschaftskonflikt und bei allen Fragen und Problemen im Zusammenhang mit einer Schwangerschaft bietet donum vitae psychosoziale Beratung und vermittelt konkrete Hilfe.

Weitere Informationen unter:
Tel.: 0228 386 73 43 / info@donumvitae.org / www.donumvitae.org

24 Wochen Plakat

 

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