Juni
26

Herz auf Reisen
in Hamburg

 

Reiner und Brigitte Gauß waren am 17.06.17 mit ihrer Aktion Herz auf Reisen in Hamburg zu Gast.
Wir danken den beiden herzlich für diese Wahnsinnstour von 2000 km zu Fuß und dem ganzen Organisationsteam unseres Vereins für den tollen Empfang der Zwei Herz-Wanderer aus dem Süden Deutschlands, sowie allen Sponsoren für die tolle Unterstützung.

 

Das Ehepaar Gauß ist ebenfalls ein Herzelternpaar, deren Sohn mit angeborenem Herzfehler jetzt schon 25 ist und sein eigenes Leben lebt.
Zur Feier des Vorruhestandes liefen die zwei den Jakobsweg.
Sie kamen vor 2 Jahren auf die Idee, so eine weite Wanderschaft zu wiederholen, damit auf Kinder mit angeborenem Herzfehler hinzuweisen und ein viertel Jahr lang mit dem Thema in der Presse präsent zu sein.
Nach wie vor wissen in der Gesellschaft noch zu wenige Menschen, dass jedes 100. Kind mit angeborenem Herzfehler in Deutschland zur Welt kommt.
Jeden kann dieses Schicksal treffen und mit der Diagnose ein Leben lang die Familie prägen.

 

Ihre Wanderschaft startete am 09.04. in Freiburg im Schwarzwald.
Sie sind bis zu uns nach Hamburg vorbei an vielen Rehakliniken, Regionalvereinen, neuen Freunden, alten Bekannten und neuen Orten schon über 1700 km gewandert. Und ihr Weg geht nach dem Hamburg-Stop noch weiter bis Kiel.

 

Wer könnte besser seine Eindrücke über den Empfang bei uns schildern, als die Wanderer selbst?
Daher zitieren wir aus dem Blog von Reiner, den er über die Homepage des Bundesverbandes herzkranke Kinder e.V. veröffentlicht und wünschen viel Spaß beim Betrachten der vielen Bilder in unserer Diashow, für alle, die lieber Bilder ansehen als lesen.

 

{…}
Das Niedrigwasser bei Crantz war sehr deutlich an dem freilegenden Flussgrund zu sehen. Zwar gab es Fahrrinnen für Schiffe, aber anscheinend waren die zu flach. Deshalb musste uns Lars nach Finkenwerder bringen, wo eine Ersatzfähre nach Blankenese über die Elbe führte. Das waren etwa zehn km weiter, was wir nicht mehr im Zeitrahmen geschafft hätten. In Blankenese wartete nämlich eine große Gruppe vom Verein Herzkinderhilfe Hamburg auf uns mit einer Fahrrad Rikscha. Darauf freuten wir uns schon. Aber erstmal hieß es, den richtigen Fähranleger und die richtige Fähre zu finden. Vor Ort wusste nämlich niemand Bescheid, wo die Fähre nach Blankenese abfahren sollte. Einige sagten sogar, dass die hier gar nicht führe. So waren wir alle vier getrennt unterwegs um etwas rauszufinden. Also schlussendlich bekamen es Lars und Daniel doch noch heraus und brachten uns zur richtigen (privatwirtschaftlichen) Fähre. Die Überfahrt war toll und schön windig. Auch wurden wir mit Elbwasserspritzer oben auf dem Deck „getauft“. Am Fähranleger Blankenese sahen wir schon von weitem die vielen roten Luftballons des Empfangskomitees und waren schon ganz aufgeregt. Das war ein toller Empfang!! Nach der Begrüßung und vielen Bildern, durften wir zwei in der Rikscha Platz nehmen, samt unserer Rucksäcke (der arme Rikschafahrer). Dann ging es los. Ein Fahrradkorso von vielen Fahrrädern mit einer Rikscha vorneweg zog die Elbchaussee entlang. Die Rikscha war mit Schildern „Herz auf Reisen“ geschmückt und die begleitenden Radfahrer hatten Herzluftballons am Fahrrad. Das war eine imposante Erscheinung und zog viele Blicke auf sich, wobei die Meisten wohl dachten, das wir auf Hochzeitsreise sind. Beim Elbhang kam unser Fahrer sehr ins Schwitzen und musste von einigen geschoben werden. Zwei Erwachsene plus über zwanzig Kg Gepäck ist schon etwas schwer. Aber dann hatten wir es geschafft und waren bei Inge zuhause. Mittlerweile war es 19 Uhr und um 20 Uhr sollte die Veranstaltung in der ehemaligen Schule von Inge beginnen. Also duschen, umziehen und ab. Lars fuhr uns. In der Schule gab es erstmal ein tolles Buffet, dass wir gar nicht wussten was wir zuerst essen sollten. Dann ließen alle Anwesenden eine große Schar Herzluftballons steigen und Ute machte tolle Bilder. Anke fuhr uns in einer originalen Rikscha (ohne elektrische Unterstützung) über den Hof. Dann ging es in die Aula, wo uns die Herzkinder ihren heute erstellten Rap-Song vortrugen. Ein sehr bewegender Auftritt.
Die UKE-Klinik hieß uns mit einem Grußwort willkommen und wir beide dürften erzählen, wie es zu diesem Projekt kam. Das Ganze wurde untermalt von dem musikalischen TrioFly2Rio, die sehr gut spielten. Ein sehr schöner, emotionaler offizieller Abschluss unserer Tour. Aber wir haben bisher erst 1749km unserer über 2000km zurückgelegt! Sonntag ist Ruhetag und Montag geht es weiter Richtung Lübeck und Kiel.

 

18.06.17
Ruhetag! Unser letzter während dieser Wandertour. Nach dem tollen Empfang gestern in Hamburg, war ich nicht mehr in der Lage gleich den Blog zu schreiben. Habe mir den Wecker auf 7Uhr gestellt und den gestrigen Blog heute Morgen geschrieben. Wenn ich Brigitte nicht um viertel vor neun geweckt hätte, wäre sie gar nicht wach geworden. Ich denke da hat sich ein Schlafbedürfnis angesammelt. Als wir aufgestanden sind, waren unsere Gastgeber bereits wieder unterwegs um die Kirche vorzubereiten. Im Anschluss an den Gottesdienst (sehr schön gestaltet von der Pastorin) in der Christuskirche Othmarschen durften wir unser Projekt der anwesenden Kirchengemeinde vorstellen. Dann ließen alle nochmals eine Schar Herzluftballons steigen, welche vorher die Kirche zierten. Danach gab es eine Runde Blechkuchen mit Kaffee oder Fruchtsaft.
Unsere Gastgeber, Lars, Daniel und die anwesenden BVHK-Vorstandsmitglieder gingen dann mit uns zum Mittagessen. Weil unser Pilgerfreund Dieter heute in HH Geburtstag feierte, wollten wir die Gelegenheit nutzen, uns mit ihm zu treffen. Er feierte mit Freunden im Jenischpark, was nicht allzu weit von unserer Gastfamilie entfernt lag. Es war ein schönes Wiedersehen. So konnten wir auch seine Frau Paloma kennen lernen. Dieter hatten wir 2015 auf dem Camino Via de la Plata kennen gelernt.
Heute Abend gibt es noch ein gemeinsames Abendessen und morgen geht es wieder auf die Wanderschaft!
Hier muss ich mal erwähnen, dass unsere Gastfamilie ihren geplanten Urlaub verschoben hat und dafür erst morgen nach unserem Abmarsch in den Urlaub startet. Bei der Organisation des Hamburger Events war sie auch wesentlich beteiligt. Um so höher ist es einzuschätzen, dass sie uns trotzdem bei sich untergebracht und betreut haben. Vielen Dank nochmal auf diesem Wege an alle Beteiligten für die tolle Arbeit, den Empfang und den schönen Abend mit euch zusammen!!

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